Es ist ein kalter, aber sonniger Wintermorgen als die 70 Kinder am Donnerstag, den 5. Dezember von der Grundschule, über den Hügel der Wasserreserve, zu Frau von Boguslawski wandern. Am Waldrand, kurz vor dem Häuschen, steigt die Aufregung. Die Stimmung im Wald ist weihnachtlich magisch, der Schnee rieselt vereinzelt von den Bäumen. Die Kinder laufen die Einfahrt nach oben, wo sie von Britta von Boguslawski und einigen Eltern begrüßt werden. Kurze Zeit später stürmen die Schüler zum Tor, „der Nikolaus kommt!“ – Aber nein, nur ein Fehlalarm. Frau Bauer scheuchte die Kinder wieder zurück, wo sich alle aufstellen sollten. Und nun kam er wirklich. Er tauchte aus dem weißen Winterwald auf, seinem Stab und seiner Mitra. Die Kinder begrüßten ihn mit dem Lied „Lasst uns froh und munter sein“. Nun las der Nikolaus aus seinem goldenen Buch vor, „dass die Kinder gerne ein bisschen mehr aufpassen könnten und die richtigen Fragen stellen sollten“ und „dass sie in der Regel aber gute brave Kinder seien“. Die Grundschüler der ersten und zweiten Klasse bedankten sich mit dem Gedicht „Holler Boller Rumpelsack“ und die Großen trugen das Gedicht „Die Suche nach dem Nikolaus“ vor. Verabschiedet wurde der Nikolaus mit dem Lied „Nikolaus bum, bum“. Als er mit seinem roten Mantel wieder von Dannen zog, weiter in den tiefen Wald, um andere Kinder zu besuchen, erfreuten sich die Kinder an den vom Elternbeirat bereitgestellten Mandarinen und Lebkuchen. Frau von Boguslawski verteilte noch Heißgetränke an die erwachsenen Besucher und in dieser Zeit durften sich die Kinder in ihrem riesigen Garten austoben. Hinter dem Haus erstreckt sich eine große Fläche, von wo aus man die Berge sehen und für die Kinder noch viel wichtiger: den Hügel herunterrollen kann. Es wurde gefangen und gerannt, bis die Puste alle war. Ein Highlight war auch die alter Dackeldame „Shyla“, die von den Kindern betüdelt und gestreichelt wurde. Ausgetobt und glücklich über den Besuch es Nikolauses und im Wald, traten die Kinder mit ihren Lehrern, Frau Ederer, Herr Eusemann, Frau Bauer, Frau Kempf, Frau Winderl und Frau Schauff, wieder den Rückweg an.
Vielen Dank an Frau von Boguslwaski, dass sie den Kindern diesen magischen Moment (übrigens auch an Ostern) beschert. Seit nun mehr 18 Jahren wird sie von den Eberfingern Grundschüler in ihrem Waldhäuschen besucht. Eine Tradition, die hoffentlich noch eine Zeitlang anhalten darf.
Ricarda Adelwart